Ist der richtige Druck bei Winterreifen und Sommerreifen unterschiedlich?

3 Gründe, warum Sie die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks nicht unterschätzen sollten 

1. Einfluss auf Grip und Fahrsicherheit. Falsch aufgepumpte Reifen können einen schlechteren Kontakt zur Straße haben, was sich negativ auf den Bremsweg und die Stabilität des Fahrzeugs auswirkt, insbesondere bei Kurvenfahrten oder auf nasser Fahrbahn. Niedriger Druck erhöht das Risiko einer Überhitzung und Beschädigung des Reifens. Umgekehrt kann ein zu hoher Druck zum Platzen des Reifens führen.

2. Auswirkung auf die Reifenverschleißrate. Ein zu niedriger Druck führt zu einem schnelleren Verschleiß der Seitenwände der Reifen, während ein zu hoher Druck die Laufflächenmitte abnutzt. Der richtige Druck gewährleistet einen gleichmäßigen Verschleiß, was die Lebensdauer der Reifen verlängert.

3. Auswirkung auf den Kraftstoffverbrauch. Zu geringer Reifendruck erhöht den Rollwiderstand, was zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führt. Ein zu hoher Reifendruck verringert hingegen den Rollwiderstand, kann jedoch den Fahrkomfort verschlechtern und die Fahreigenschaften negativ beeinflussen.

Wie und wie oft muss der Reifendruck gemessen werden? 

Sie können den Reifendruck an Tankstellen, bei einem Fachbetrieb überprüfen oder sich ein Manometer für Ihr Auto besorgen. Es empfiehlt sich, den Druck von Sommer- und Winterreifen mindestens einmal im Monat oder vor einer längeren Fahrt zu messen. Sie sollten den Reifendruck messen, bevor Sie „kalt“ fahren.

Für die meisten Pkw liegt der empfohlene Druck unter normalen Fahrbedingungen bei etwa 2,3 bar. Am besten ist es, sowohl Sommerreifen als auch Winterreifen auf den vom Autohersteller vorgeschriebenen Druck aufzupumpen.

Viele moderne Fahrzeuge sind mit einem Reifendrucküberwachungssystem TPMS (Tire Pressure Monitoring System) ausgestattet und der Fahrer wird gewarnt, wenn seine Reifen zu viel oder zu wenig aufgepumpt sind. Direktes TPMS verwendet Sensoren in jedem Rad, um den Druck zu messen. Das indirekte TPMS bewertet den Druck basierend auf der Raddrehung (unter Verwendung von Daten von ABS oder ESP).

Wo finden Sie den richtigen Reifendruck für Ihr Auto?

Den empfohlenen Reifendruck für Ihr Auto finden Sie im Handbuch Ihres Fahrzeugs oder auf einem Aufkleber, der sich normalerweise an der Fahrertür oder im Tankdeckel befindet.

Wie wirkt sich der Reifendruck auf kaltes Wetter im Winter aus? 

Im Allgemeinen ändert sich der Reifendruck abhängig von der Umgebungslufttemperatur. Sinkt die Umgebungstemperatur im Winter, sinkt der Reifendruck, bei höheren Temperaturen im Sommer steigt der Druck. 

Bei einer Temperaturabsenkung um 10 °C sinkt der Reifendruck um 0,07 bis 0,14 bar. Wenn Sie in eider hochgelegenen Gegend leben oder dorthin fahren, sinkt der Reifendruck mit jedem weiteren Höhenmeter noch mehr.

Winterreifen sollten 0,2 bar mehr aufgepumpt sein als Sommerreifen, um den durch kälteres Wetter verursachten Druckverlust auszugleichen. Überprüfen Sie diesen Wert jedoch immer im Handbuch Ihres Autos. 

Im Winter herrschen anspruchsvollere Bedingungen (Schnee, Eis, Nässe), daher ist der richtige Druck entscheidend, um optimalen Grip und Bremsweg zu gewährleisten. Bei Sommerreifen ist der richtige Druck wichtig für Stabilität und Grip auf trockener und nasser Fahrbahn bei höheren Temperaturen.

Praktische Empfehlungen zur Druckmessung bei Sommer- und Winterreifen 

• Überprüfen Sie regelmäßig den Druck. Am besten einmal im Monat und vor jeder längeren Reise.
• Passen Sie den Druck den Temperaturen an. Wenn Sie den Druck in einer warmen Garage messen und das Auto bei Kälte gefahren wird, empfiehlt es sich, den Druck etwas höher einzustellen, da der Reifendruck bei kühleren Außentemperaturen sinkt.
• Befolgen Sie die Empfehlungen des Herstellers. Das Etikett mit dem empfohlenen Druck gilt für beide Reifenvarianten – Sommer- und Winterreifen, sofern der Hersteller keine besonderen Unterschiede für den Winterbetrieb angibt.